Die Lage ist ernst

Veröffentlicht am 19.01.2024 in Aktuelles

Das Recherchenetzwerk Correctiv enthüllte ein Treffen, bei der Geldgeber, AfD-Politiker und bekannte Rechtsextremisten einen „Masterplan Remigration“ entworfen haben sollen. Hinter dem verharmlosenden Begriff der „Remigration“ steckt nichts weniger als ein Anschlag auf unsere Verfassung: Millionen Menschen sollen aus Deutschland verdrängt werden – Menschen ohne deutschen Pass ebenso wie Staatsbürger, die nicht ins Weltbild der neuen Rechten passen – etwa, weil sie eine Zuwanderungsgeschichte haben oder sich für Geflüchtete einsetzen.
 
Wie sähe Waghäusel aus, wenn der Wunschtraum der neuen Rechten in Erfüllung gehen würde? Aktuell leben Menschen aus über 90 Nationen in Waghäusel zusammen – Personen ohne deutschen Pass machen rund 15 Prozent unserer Einwohnerzahl aus. Dazu kommen Menschen aus Einwandererfamilien mit deutscher Staatsbürgerschaft. Sie alle gehören zu Waghäusel – ohne Wenn und Aber.
 
Ohne sie wäre es düster um unsere Stadt bestellt: Wer würde übrig bleiben – in den Vereinen, von unseren Nachbarn und Freunden? Aktuell ist diese Frage eine finstere Utopie – damit sie niemals mehr Realität wird, braucht es ein Zusammenrücken in Waghäusel gegen eine Partei, die auch hier zunehmend selbstbewusst agiert und agitiert.
 
Wir – die demokratische Mehrheit – müssen dagegenhalten – jede und jeder Einzelne von uns. Doch was tun, wenn uns im Alltag Hass und Hetze begegnen? Vom Widerspruch am Stammtisch über Engagement in Organisationen bis zur Unterstützung von Betroffenen: Werden Sie aktiv für Toleranz und Respekt. Das ist manchmal mühsam – aber immer notwendig. Streiten wir gemeinsam mit Anstand für eine offene Gesellschaft.
Es gibt dabei auch schöne Seiten: Am Wochenende hat der Integrationsverein DIF zum Neujahrsempfang geladen. Der zeigt, wie das Zusammenleben ganz praktisch gelingt – und wie falsch und weltfremd die Pläne der selbsternannten Alternativen doch sind.